„Walser Menschenbilder – eine Familiengalerie“ – Huber-Hus Lech
LEBENSGROSSE FOTOKUNST – ein einzigartiges Foto- und Zeitdokument
Das Museum Huber-Hus zeigte in der Sonderausstellung „Walser Menschenbilder – eine Familiengalerie“ lebensgroße Selbstbildnisse einer Walser Großfamilie, aufgenommen von der größten Kamera der Welt. Die fast sieben Meter lange und vier Meter hohe IMAGO 1:1 war für nahezu 30 Jahre in Vergessenheit geraten. Heute zeigt Susanna Kraus, die Tochter des Erfinders Werner Kraus, wie der reaktivierte Gegenentwurf zur Digitalfotografie heute wirkt.
Die zwei Meter hohen und 60 Zentimeter breiten Unikate in Schwarz-Weiß zeigten eine Selbstinszenierung, in der Abgebildete zugleich Fotograf und Modell sind. Sie entstehen selbstreflektierend, mit dem Blick auf das Charakteristische und zeigen meist Posen, die in Stein gemeißelt sein könnten. Die Selbstportraits der Walser Großfamilie wurden im Rahmen des Walserherbst 2008 aufgenommen und sind nicht reproduzierbare, unbearbeitete Originale und, wie der Name der Kamera schon sagt, 1:1-Aufnahmen.
Parallel zum Entstehen der authentischen Selbstbildnisse, führte Elisabeth Burtscher mit den Familienmitgliedern persönliche Gespräche über Lebensalltag und Zusammenleben. Gesprochen wurde im Walser Dialekt. Die Aufnahmen sind ebenfalls in der Ausstellung zu hören.
Die Entstehung
Die Idee zum Projekt „Walser Menschenbilder“ entstand im Rahmen des Walserherbst 2008. Während des gesamten Festivals war die weltweit größte Selbstportraitkamera IMAGO1:1 im Sunnasaal Thüringerberg aufgestellt, und bot den Besuchern die Möglichkeit, sich in dieser einmaligen Kamera selbst abzulichten.
Auch eine Walser Großfamilie aus Raggal wurde eingeladen, ihr persönliches „Familienportrait“ anfertigen zu lassen. Jedes Familienmitglied wurde als Gestalter seines eigenen Bildes in den aktiven Schaffensprozess integriert und somit Teil des Gesamtkunstwerkes. Es entstand ein authentisches Zeitdokument, vergleichbar mit einer bildhaften Familienchronik, die keine Veränderung am Original zulässt. Nicht das Wort erzählt hier die Geschichte der Menschen, sondern der Mensch bzw. dessen Abbild selbst. Dazu kommt: Jedes Portrait ist ein „Unikat“. Der Wert des Einzelnen, des Einmaligen wird hervorgehoben, und betont die Einzigartigkeit des Tales und seiner Bewohner.
Gezeigt wurde die Ausstellung bislang im Heimatmuseum Sonntag.