Galtür 1320 – „Homines dicti Walser“

Eintragung aus dem Jahr 1320 des Jacobus Moser, Pfleger zu Nauders, im Rechnungsbuch. Original liegt im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München, „Tirol“ n. 11, fol. 88a.

 „Nota postmodum anno domini MCCCXX homines dicti Walser de Cultaur advenientes, nunc manentes in pertinenciis officii Nauders dabunt pro novo censu de terra libras XII omni anno de quibus iudex in Nauders debebit facere rationem.“ (Beachte: Nachdem im Jahre 1320 die Leute, welche Walser genannt werden, nach Galtür gekommen sind und nun ständig im Kompetenzbereich des Gerichtes Nauders bleiben, werden sie als neuen Bodenzins zwölf Pfund jährlich abführen, worüber der Richter in Nauders Rechnung legen wird.)

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Walserbewusstsein – Blitzlichter aus den Walsergemeinden

700 Jahre Walser. 700 Jahre, in denen sich in Mitteleuropa vieles verändert und gewandelt hat. Und die Walser? Ganz sicher, auch sie haben sich verändert und dennoch, der besondere Menschenschlag der Walser ist geblieben. Das Walserbewusstsein zeigt sich heute noch unter anderem in der Pflege des Brauchtums, im gesprochenen Walserdialekt und im stolzen Tragen der Walsertrachten. Doch ist das alles oder ist das Walserbewusstsein tiefer verankert?

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Walserheimat Nummer 100

100 Ausgaben der Walserheimat sind in den vergangenen 50 Jahren erschienen. Zeit für einen Rückblick auf die Geschichte der Walserheimat und ein guter Anlass, allen Redakteuren, Chronisten und Fotografen für ihren Einsatz und die geleistete Arbeit zu danken. Bedanken möchten wir uns auch bei allen Leserinnen und Lesern der Walserheimat, die uns so viele Jahre die Treue gehalten haben.

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„Ob die Sage alt und ächt“

Historische Anmerkungen zum Walserbewusstsein

Festrede von Dr. Ulrich Nachbaur beim Festakt „700 Jahre Walser in Vorarlberg 1313 – 2013“ der Vorarlberger Walservereinigung am 9. Juni 2013 im Gemeindesaal Damüls

Dr. Ulrich Nachbaur beim Festvortrag 2013 in Damüls.
Foto: Jodok Müller

1843 veröffentlichte der Münchner Schriftsteller Ludwig Steub in der Augsburger „Allgemeinen Zeitung“ einen Beitrag über „Die Walser im Vorarlberg“. Steub schildert seine sonntägliche Ankunft in Damüls, die jungen Frauen in kuriosem Festgewand und die Bauern, die mit ihren Köpfen alle Fenster des kleinen Wirtshauses einrahmten, als sie den unbekannten Pilger kommen sahen: „Sie staunten alle, aber sie sprachen nicht“.

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Der Erste Weltkrieg im Kleinwalsertal

1914

Am 31. Juli 1914 langte um 21:00 Uhr vom Abteilungskommando das Telegramm von der allerhöchst angeordneten allgemeinen Mobilmachung ein. Wachtmeister Johann Stampfl und Vizewachtmeister Johann Steixner übergaben diese an Gemeindevorsteher Franz Josef Felder in Riezlern. Die Gemeindevertretung begann mit der Verlautbarung im Rayon (Zuständigkeitsbereich einer Sicherheitsbehörde). Zu den Alpen wurden Boten entsandt, um die Betroffenen, für die ein Einrückungsbefehl vorlag, zu holen. Bis tief in die Nacht hinein wurde die Gendarmerie um Auskünfte hinsichtlich der Mobilisierungskundmachung gebeten. „Keine Frage wurde schuldig geblieben und jeder Zweifel wurde gelöst“, heißt es in der Chronik der Gendarmerie. Tadellos schnell und ohne Zwischenfall sei die Mobilmachung vonstatten gegangen.

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Der Erste Weltkrieg in Galtür

Erich Lorenz (1923-1996), Gastwirt vom Hotel Alpenrose, Landwirt und Chronist der Gemeinde Galtür, hat bis zu seinem Lebensende eine sehr ausführliche Chronik geführt. In zwei Büchern hat er auf jeweils zirka 800 Seiten handschriftlich die Chronik von Galtür geschrieben. Auf Basis verschiedener mündlicher Berichte schrieb er auch über den Ersten Weltkrieg in Galtür. Der folgende Bericht umfasst die Seiten 499 bis 511 seiner handgeschriebenen Chronik. Als Dank und Anerkennung für seine Leistungen verlieh ihm die Gemeinde Galtür im Jahr 1995 das silberne Ehrenzeichen der Gemeinde.

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Gehört das Kleinwalsertal überhaupt zu Österreich?

 Auf der Suche nach einer Identität

„Ihr seid ja lieber Deutsche als Österreicher.“ „Als es noch den Schilling gab, habt ihr diesen nicht angenommen, ihr wolltet damals nur Mark.“ „Bei Wahlen wählt ihr in Deutschland, oder?“ Immer wieder wird man als Kleinwalsertaler mit diesen und ähnlichen Fragen und Aussagen konfrontiert. Vor allem als Jugendlicher und junger Erwachsener ärgerte ich mich über dieses Bild der Gemeinde Mittelberg (Kleinwalsertal) im übrigen „Ländle“. Bei einem Kurs des Wirtschaftsförderungsinstitutes 1992 muss ich mich derart darüber aufgeregt haben, dass sich beim nächsten Kurstag eine Teilnehmerin bei mir entschuldigt hat. Immer wieder nehme ich dieses Rollenbild meines Heimattales mit Verwunderung wahr. Bei der Siegerehrung der Internationalen Walser Skimeisterschaften im Laternsertal 2013 begrüßte die Musik die „Walser aus Deutschland“. Der ansonsten aufbrausende Jubel unterblieb und die Musiker schauten etwas verwundert in die Runde. Hatten sie die Walser aus dem Kleinwalsertal gemeint? In einer Masterarbeit aus dem Jahr 2011 wird die Gemeinde dann gleich ganz nach Deutschland verortet.

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St. Jakobus-Kapelle am Simmel in Hochkrumbach

Die Kapelle am Simmel hat eine lange und interessante Geschichte. Schon seit zirka 1550 befand sich auf der Passhöhe eine Kapelle, die damals noch zur Pfarre Lech gehörte. 1687 wurde Hochkrumbach eine selbstständige Kuratie. Bereits 1681 82 wurde mit dem Bau der heute noch bestehenden Kapelle begonnen, die allerdings erst 1781 eingeweiht wurde. 1692 zählte die eigenständige Gemeinde Hochkrumbach am Tannbergpass zwölf ganzjährig bewohnte Häuser. Einige Zeit war in Hochkrumbach auch das gemeinsame Gericht für Lech, Warth, Schröcken und das Kleinwalsertal angesiedelt. 1885 wurde die Ortschaft an Warth angeschlossen.

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Vom Pfarrhaus zum Triesenberger Rathaus

Das Triesenberger Rathaus ist ein geschichtsträchtiges Gebäude im Dorfmittelpunkt und prägt als markanter Bau in harmonischer Einheit mit der Pfarrkirche das Dorfbild. Das Haus wurde 1767/68 als Pfarrhaus erbaut und hat nach dem Neubau des Pfarrhauses im Jahr 1965 nordöstlich des Friedhofs verschiedene Umnutzungen erfahren. Bis 2011 war dort die Gemeindeverwaltung untergebracht. Mit dem Umzug der Verwaltung ins neu erstellte Gebäude erfuhr es weitere Zweckbestimmungen. Der Gemeinderat tagt weiterhin im altehrwürdigen und denkmalgeschützten Gebäude mit dem unverwechselbaren Ambiente. Das Rathaus wird somit auch zukünftig ein Rathaus bleiben und damit seinen Namen rechtfertigen.

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